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Krisen und Verschwörungsmythen. Die Brände in Los Angeles 2025. Im Hintergrund sind Feuerwehleute bei der Feuerbekämpfung an einem Hügel nahe Los Angeles

Krisen und Verschwörungsmythen - Brände in Los Angeles

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Eine Naturkatastrophe mit Absicht herbeiführen oder wohlwollend geschehen lassen? Verschwörungsideolog*innen glauben genau das würde regelmäßig passieren. Am Beispiel der Brände in LA Anfang 2025 zeigen wir die Mechanismen auf. 

Im Januar 2025 wüteten in rund um die US-Metropole Los Angeles verheerenden Brände. Die Stadt liegt an der Westküste, im Süden des Bundesstaates Kalifornien und ist eine der größten Städte der USA. Die Region leidet immer wieder unter längeren Dürren und starken Winden, die das Land zusätzlich austrocknen. In den vergangenen Jahren hat sich dieser Effekt, vermutlich aufgrund des Klimawandels weiter verstärkt. Infolgedessen kam es immer häufiger zu Waldbränden, die auch zunehmend größer waren als die „üblichen“ Feuer, an die die Menschen in Kalifornien bereits mehr oder weniger gewöhnt waren. Doch die Brände im Januar 2025 nahmen ein besonders großes Ausmaß an, waren besonders zahlreich zur selben Zeit und verwüsteten mehrere Wohngegenden, wobei auch Menschen starben. 

Besonders in Zusammenhang mit Krisen und Naturkatastrophen kommt es immer wieder zur Verbreitung von Desinformationen und Verschwörungserzählungen. Doch warum ist das so?

Viele Menschen, die direkt oder indirekt von Krisen und Katastrophen betroffen sind, werden durch starke Emotionen wie Angst geleitet, die die Informationsverarbeitung beeinträchtigen. Und auch Menschen, die nicht betroffen sind, können bei gesamtgesellschaftlichen Krisensituationen leicht von solchen Emotionen geleitet werden. Oft fehlen zusätzlich auch die Informationen, um eine sich entwickelnde Situation richtig einschätzen zu können. Hier fällt es besonders leicht Informationsangeboten zu vertrauen, die ohnehin in das eigene Weltbild passen. 

Das führt dann aber oft zu unnötiger Panik, einer aufgeheizten Stimmung und im Zuge dessen zu noch mehr Ängsten. Die Arbeit der Rettungskräfte und Hilfsorganisationen wird untergraben und teilweise sogar behindert, was wiederum das Vertrauen in diese Institutionen schwächt. Diese Gemengelage nutzen antidemokratische Aktuer*innen oft gezielt aus, um ihre Narrative zu platzieren. So versuchen sich vor allem Rechtsextreme als vermeintliche Stimme des Volkes darzustellen.

Die wohl am meisten verbreitete Erzählung zu den Bränden in Los Angeles im Januar 2025 lautet, die lokalen Behörden und Feuerwehren hätten zu viel Geld in Diversitätsprogramme gesteckt, das nun bei der Bekämpfung der Feuer fehle. Besonders oft wird dabei die Chefin der LA-Feuerwehr (FDLA) persönlich angegriffen - die erste Frau und LGBTIQ-Person in dieser Position. Sie wird vor allem von rechten Akteuren als unqualifiziert dargestellt, hätte ihren Posten nur aufgrund einer verfehlten Diversity-Quote erhalten und die Stelle genutzt eine politische Agenda durchzusetzen, anstatt in die Prävention von Bränden und Ausstattung der Feuerwehr zu investieren. All das lässt sich leicht widerlegen, wenn man in die Berichterstattung zum FDLA vor den Bränden schaut. Die Chefin, Kristin Crowley, war zum Zeitpunkt ihrer Berufung seit über 20 Jahren im Dienst und gehörte in allen Belangen zu den besten ihrer jeweiligen Jahrgänge oder Züge. Ihr Fokus auf Diversity lag vor allem im Verändern der Kultur durch ihren Führungsstil, nicht im Sparen an Prävention und Ausrüstung zugunsten von LGBTIQ-Projekten.

Solche Erzählungen sind also Ausdruck eines misogynen, homophoben und verschwörungstheoretischen Weltbilds, da sie jenseits der Fakten und allein aufgrund von Geschlecht und sexueller Orientierung der Feherwehrchefin das Bild einer ideologisch verblendeten Feuerwehr zeichnen, der angebliche Gender-Ideologie über die Leben von Menschen gehen würde. Letztlich zeigt diese Instrumentalisierung einer Katastrophe, die zahllose Menschenleben gefordert hat aber, dass es genau die Verbreiter solcher Verschwörungserzählungen sind, denen die eigene Ideologie über ehrliche Empathie für ihre Mitmenschen geht. 

Ähnlich stellt es sich auch bei der Behauptung dar, „die Juden“ seien verantwortlich für die Brände und ihre verheerenden Auswirkungen. Dieses vor allem von Rechtsextremen verbreitete Narrativ beschuldigt jüdische Einzelpersonen, die Wasserreservoirs Kaliforniens zu kontrollieren und absichtlich Löschwasser zurückgehalten zu haben. Diese Erzählung schließt an den antisemitischen Mythos jüdischer Übermacht an und aktualisiert ihn in einer auf die Katastrophe passenden Art und Weise. Das ganze wird dann in den Kontext eines angeblichen Plans zur Schwächung und Deindustrialisierung der USA gestellt, den eine geheime jüdische Gruppe verfolgen würde. Hier zeigen sich die klassischen Elemente des Mythos der jüdischen Weltherrschaft. 

Wohl am absurdesten erscheinen die Erzählungen, in denen Israel für die Feuer und ihre unkontrollierte Ausbreitung verantwortlich gemacht wird. So würden die Militärhilfen der USA an Israel kein Geld für die Prävention und Bekämpfung von Großbränden lassen, was sich durch die Zahlen im US-Bundeshaushalt nicht bestätigen lässt. Zudem sind die meisten Präventionsmaßnahmen Aufgabe der Bundesstaaten. Die hier gezogene Verbindung lässt sich nur durch die antisemitische Weltsicht ihrer Proponenten erklären, die Israel für alles Übel in der Welt verantwortlich machen und daher folgerichtig auch für Naturkatastrophen. 

Zum Weiterlesen:

Dr. Pia Lamberty, Lea Frühwirth, Anna Lisa Jakobi: Naturkatastrophen. Nährboden für Falschinformationen und antidemokratische Agitation

Anti-Defamation League: Los Angeles wildfires trigger conspiracy thoeries and hate

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Verschwörungserzählungen rund um die Brände in Los Angeles
Die Ausgangslage. Seit dem  7. Januar 2025 wüten verheerende Brände rings um die US-amerikanische Metropole Los Angeles (LA). Die Stadt liegt an der Westküste im Bundesstaat Kalifornien, wo das trockene Klima und starken Winde immer wieder große Waldbrände befeuern. Doch die aktuellen Brände sind besonders groß, besonders schwer zu löschen und haben bereits zahlreiche Wohngegenden dem  Erdboden gleichgemacht.
Diversität über Sicherheit? Die wohl am meisten verbreitete Erzählung zu den aktuellen Bränden lautet, die lokalen Behörden und Feuerwehren hätten zu viel Geld in Diversitätsprogramme gesteckt, das nun bei der Bekämpfung der Feuer fehle. Besonders oft wird dabei die Chefin der LA-Feuerwehr persönlich angegriffen - die erste Frau und LGBTIQ-Person in dieser Position.
Misogynie und Homophobie. Diese Erzählungen lassen sich nicht durch belastbare Zahlen belegen, sondern sind Ausdruck von Misogynie, Homophobie und Verschwörungsdenken. So wird vor allem die Feuerwehr-Chefin als unqualifiziert dargestellt, allein aufgrund ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung. Die Implikationen sind, dass weibliche Führungskräfte versagen und eine Diversity-Politik über Menschen-leben gestellt würde.
Klassischer Antisemitismus. Fast ebenso häufig machen vor allem Rechtsextreme “die Juden” für die Feuer verantwortlich. So wird einigen jüdischen Einzelpersonen vorgeworfen, die Wasserreservoirs Kaliforniens zu kontrollieren und absichtlich Löschwasser zurückgehalten zu haben. Oder die Feuer werden in den Kontext eines angeblichen Plans zur Schwächung der USA gestellt. Beides bedient klassisch antisemitische Verschwörungsnarrative.
Anti-israelischer Antisemtismus. Wohl am absurdesten erscheinen die Erzählungen, in denen Israel für die Feuer und ihre unkontrollierte Ausbreitung verantwortlich gemacht wird. So würden die Militärhilfen der USA an Israel kein Geld für die Prävention und Bekämpfung von Großbränden lassen, was sich durch die Zahlen im US-Bundeshaushalt nicht bestätigen lässt. Zudem sind die meisten Präventionsmaßnahmen Aufgabe der Bundesstaaten.
Krisen als Katalysator. Gerade in Krisensituationen steigen Verbreitung von und die Anfälligkeit für Verschwörungserzählungen. Antidemokratische Akteure versuchen dann oft, die unübersichtliche Informationslage zu nutzen, um das ohnehin schon durch die krisenhafte Situation gestörte Vertrauen in Behörden oder Medien weiter zu schwächen und stattdessen ihre eigenen Narrative zu platzieren. Diese gehen oft mit Antisemitismus Hand in Hand.
Unsere Gedanken sind bei allen, die Angehörige oder ihr Zuhause verloren haben und den vielen Menschen, die unermüdlich gegen die weitere Ausbreitung der Brände kämpfen.  In Zeiten wie diesen helfen Solidarität und Zusammenhalt, nicht Verschwörungstheorien und Hass.
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Die Ausgangslage. Seit dem  7. Januar 2025 wüten verheerende Brände rings um die US-amerikanische Metropole Los Angeles (LA). Die Stadt liegt an der Westküste im Bundesstaat Kalifornien, wo das trockene Klima und starken Winde immer wieder große Waldbrände befeuern. Doch die aktuellen Brände sind besonders groß, besonders schwer zu löschen und haben bereits zahlreiche Wohngegenden dem  Erdboden gleichgemacht.
Diversität über Sicherheit? Die wohl am meisten verbreitete Erzählung zu den aktuellen Bränden lautet, die lokalen Behörden und Feuerwehren hätten zu viel Geld in Diversitätsprogramme gesteckt, das nun bei der Bekämpfung der Feuer fehle. Besonders oft wird dabei die Chefin der LA-Feuerwehr persönlich angegriffen - die erste Frau und LGBTIQ-Person in dieser Position.
Misogynie und Homophobie. Diese Erzählungen lassen sich nicht durch belastbare Zahlen belegen, sondern sind Ausdruck von Misogynie, Homophobie und Verschwörungsdenken. So wird vor allem die Feuerwehr-Chefin als unqualifiziert dargestellt, allein aufgrund ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Orientierung. Die Implikationen sind, dass weibliche Führungskräfte versagen und eine Diversity-Politik über Menschen-leben gestellt würde.
Klassischer Antisemitismus. Fast ebenso häufig machen vor allem Rechtsextreme “die Juden” für die Feuer verantwortlich. So wird einigen jüdischen Einzelpersonen vorgeworfen, die Wasserreservoirs Kaliforniens zu kontrollieren und absichtlich Löschwasser zurückgehalten zu haben. Oder die Feuer werden in den Kontext eines angeblichen Plans zur Schwächung der USA gestellt. Beides bedient klassisch antisemitische Verschwörungsnarrative.
Anti-israelischer Antisemtismus. Wohl am absurdesten erscheinen die Erzählungen, in denen Israel für die Feuer und ihre unkontrollierte Ausbreitung verantwortlich gemacht wird. So würden die Militärhilfen der USA an Israel kein Geld für die Prävention und Bekämpfung von Großbränden lassen, was sich durch die Zahlen im US-Bundeshaushalt nicht bestätigen lässt. Zudem sind die meisten Präventionsmaßnahmen Aufgabe der Bundesstaaten.
Krisen als Katalysator. Gerade in Krisensituationen steigen Verbreitung von und die Anfälligkeit für Verschwörungserzählungen. Antidemokratische Akteure versuchen dann oft, die unübersichtliche Informationslage zu nutzen, um das ohnehin schon durch die krisenhafte Situation gestörte Vertrauen in Behörden oder Medien weiter zu schwächen und stattdessen ihre eigenen Narrative zu platzieren. Diese gehen oft mit Antisemitismus Hand in Hand.
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